Poetry and Sleep

German Poems

Duet from opera "Hänsel & Gretel"
(Engelbert Humperdinck)

Abends, will ich schlafen gehn,  
vierzehn Engel um mich stehn:  
zwei zu meinen Häupten,         
zwei zu meinen Füßen,             
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie die mich decken,
zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen
zu Himmels Paradeisen.

Evening Prayer from “Hansel and Gretel”
 
When at night I go to sleep
Fourteen angels watch do keep
Two my head are guarding
Two my feet are guiding
Two are on my right hand
Two are on my left hand
Two who warmly cover
Two who o’er me hover
Two to whom ’tis given
To guide my steps to heaven

http://www.youtube.com/watch?v=V6Fr3I4fUAo&feature=related

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Wandrers Nachtlied
Johann Wolfgang von Goethe                 

Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen in Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.



Night Song for Travellers

Peace has now descended
On mountain and on hill,
The breezes hush their breathing,
The treetops all are still.
Wee woodland birds are silent,
Cradled in the nest,
Your day is nearly ended,
And soon you'll find your rest.

Translation ©: Helen C. Heubi

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Lied Wiegenlied
Johannes Brahms (1833-97)

Guten Abend, gute Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein[besteckt,
schlupf′ unter die Deck!
Morgen früh, wenns Gott will,
wirst du wieder geweckt.

Guten Abend, gute Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum ′s Paradies.

Brahms' Lullaby
Johannes Brahms(1833-97)

Good evening, good night,
With roses adorned,
With carnations covered,
Slip under the covers.
Tomorrow morning, if God wants so,
you will wake once again.

Good evening, good night.
By angels watched,
Who show you in your dream
the Christ-child′s tree.
Sleep now peacefully and sweetly,
see the paradise in your dream.

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Träume (Dreams)
Aksel Schaufler (stage name: Superpitcher, 1973-)

Träume
die bei Nacht entstehen
und am Tag vergehen
sind meistens gar nicht wahr
weil sie unter den Millionen
unserer Illusionen geboren sind

Träume sind wie ferne Wolken,
denen andere folgen
so lang es Leben gibt
sag mir, sag, wohin sie treiben
wo sie einmal bleiben
weiß nur der Wind

Wie ein Wunder ist die Welt
jeder Baum und jedes Feld
Wie ein Wunder ist die Welt

Träume
die uns nichts bedeuten
sollte man beizeiten
mit anderen Augen sehen
weil sie oftmals unser Denken
auf die Wege lenken
die wir dann gehen

 

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Ich hab im Traum geweinet...
Heinrich Heine (1797-1856)

Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du lägest im Grab.
Ich wachte auf, und die Träne
Floss noch von der Wange herab.
Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumt', du verließest mich.
Ich wachte auf, und ich weinte
Noch lange bitterlich.
Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du bliebest mir gut.
Ich wachte auf, und noch immer
Strömt meine Tränenflut.

 

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Der Traum
Annette von Droste-Hülshoff  (1797-1848)

Jüngst hab' ich dich gesehn im Traum,
So lieblich saßest du behütet,
In einer Laube grünem Raum,
Von duftendem Jasmin umblütet,
Durch Zweige fiel das goldne Licht,
Aus Vogelkehlen ward gesungen,
Du saßest da, wie ein Gedicht
Von einem Blumenkranz umschlungen.
Und deine liebe Rechte trug
Das Antlitz mit so edlen Sitten,
Im Sand das aufgeschlagne Buch
Schien von dem Schoße dir geglitten;
Dich lehnend an den frischen Hag
Hauchtest du flüsternd leise Küsse,
Im Auge eine Träne lag
Wie Tau im Kelche der Narzisse.
Dich anzuschaun war meine Lust,
Zu lauschen deiner Züge Regen,
Und dennoch hätt' ich gern gewusst,
Was dich so innig mocht' bewegen?
Da bogst du sacht hinab den Zweig,
Strichst lächelnd an der Spitzenhaube,
An deine Schulter huscht' ich gleich,
Sah einen Baum in schlichtem Laube:
Und auf dem Baume saß ein Fink,
Der schleppte dürres Moos und Reisig,
»Schau her, schau wieder!« zirpt' er flink
Und förderte am Nestchen fleißig;
Er sah so keck und fröhlich aus,
Als trüg' er des Flamingo Kleider,
So sorglich hüpft' er um sein Haus,
Als fürcht' er bösen Blick und Neider.
Und wenn ein Reischen er gelegt,
Dann rief er alle Welt zu Zeugen,
Als müsse was der Garten hegt,
Blum' und Gesträuch sich vor ihm neigen;
Um deine Lippe flog ein Zug,
Wie ich ihn oft an ihr gesehen,
Und meinen Namen ließ im Flug
Sie über ihre Spalte gehen.
Schon hob ich meine Hand hinauf
Mit leisem Schlage dich zu strafen,
Allein da wacht' ich plötzlich auf
Und bin nicht wieder eingeschlafen;
Nur deiner hab' ich fortgedacht,
Säh' dich so gern am grünen Hage,
Mich dünkt, so lieb wie in der Nacht
Sah ich dich noch an keinem Tage.
Im Eise schlummern Blum' und Zweig,
Dezemberwinde schneidend wehen,
Der Garten steht im Wolkenreich,
Wo tausend schönre Gärten stehen;
So golden ist kein Sonnenschein,
Dass er wie der erträumte blinke;
Doch du, bist du nicht wirklich mein?
Und bin ich nicht dein dummer Finke?

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